
Wer seid ihr?
Wir sind ein Netzwerk aus Leuten und Projekten, die sich in Gaming-Communities für Diversität und gegen Diskriminierung und Rechtsextremismus einsetzen und diese Kräfte und Kompetenzen jetzt bündeln, um uns gegenseitig, aber auch andere zu unterstützen. Eine Liste der beteiligten Projekte findest Du im Statement.
Wer finanziert euch?
„Keinen Pixel den Faschisten!” ist ein unbezahltes, von freiwilligem Engagement getragenes Projekt.
Wie kann man euch unterstützen?
Unterstützen kann man uns über verschiedene Wege: Jede:r kann sich – mit oder ohne uns – dafür einsetzen, Gaming-Communities so zu gestalten, dass sie offene und inklusive Orte sind, an denen viele verschiedene Menschen teilhaben und sich wohlfühlen können. Ihr könnt unser Projekt oder einzelne Artikel, die euch gefallen, auf Social Media oder in euren Freundeskreisen teilen. Außerdem sind wir für Kooperationen offen, um z.B. über ein ganz bestimmtes Thema zu informieren. Dazu könnt ihr uns einfach eine E‑Mail schreiben und so Kontakt mit uns aufnehmen.
Wie kann man euch beitreten?
Für eine Beitrittsanfrage könnt ihr uns gerne kontaktieren. Wir sind basisdemokratisch organisiert und besprechen jede Bewerbung zunächst intern. Wir achten bei Bewerbungen darauf, inwiefern ihr unsere Arbeit unterstützen könnt und ob Mitglieder unseres Netzwerks euch vielleicht sogar bereits kennen. Bitte habt Verständnis, sollten wir euch nach Details zu eurer Mitarbeit fragen, da wir sicherstellen wollen, dass sich alle Beteiligten auch inhaltlich mit dem Projekt identifizieren.
Was haben sexistische und LGBTQIA+-feindliche Diskriminierung mit Faschismus zu tun?
Diskriminierung ist nicht selbst schon Faschismus, aber im Sinne einer intersektionalen Haltung zum Schutze marginalisierter Gruppen treten wir gegen jede Form von Hate Speech, Harassment und Diskriminierung ein. Darüber hinaus schafft jede Form von Diskriminierung ein Umfeld, in dem auch faschistische Haltungen weniger extrem wirken, Bestätigung erfahren und sich leichter verbreiten können. Vor allem im öffentlichen Raum und im Umgang mit Fremden ist es daher auch irrelevant, ob eine entsprechende Bemerkung ironisch oder als “Witz” gemeint war.
Ihr fordert mehr Toleranz, setzt euch aber dafür ein, dass bestimmte Aussagen nicht toleriert werden sollen. Wie passt das zusammen?
Warum das legitim oder sogar nötig sein kann, erklärt unter anderem das Toleranz-Paradoxon von Karl Popper: Die ursprüngliche Intoleranz geht von Rassisten etc. aus, die ihren Opfern gegenüber intolerant sind, weil sie als fremd oder minderwertig wahrgenommen werden (z.B. aufgrund ihrer Herkunft, ihres Geschlechts o.ä.). Ablehnung gegenüber Rassisten etc. richtet sich aber gegen deren Intoleranz und ist notwendig, um eine offene Gesellschaft zu etablieren oder zu verteidigen. Toleriert man die Intoleranz, so wird sie die Toleranten irgendwann verdrängen. Sich aktiv gegen Intoleranz und Hass zu stellen ist die Grundlage für eine tolerante Gesellschaft.
Wollt ihr mehr staatliche Kontrolle über Games?
Eine generelle Überwachung von Games und Spieler*innen – z.B. durch den Verfassungsschutz – lehnen wir ab. Diese Idee halten wir weder für wünschenswert, noch für effizient. Wir wollen das Problem vor allem von innen lösen, d.h. Antifaschismus in den Communities eine Stimme geben und den von Diskriminierungen betroffenen Spieler*innen Hilfe anbieten. Diskutabel ist dagegen die Überlegung, Betreiber*innen von Plattformen wie Online-Stores und Foren stärker zu verpflichten, allgemein geltendes Recht durchzusetzen. Schließlich erweisen sich die in Online-Communitys erwartbaren Konsequenzen selbst im Fall starker Diskriminierung, Beschimpfungen und Drohungen seit Jahren als unzureichend um strukturelle Veränderungen herbeizuführen. Vor allem die größeren Plattformen machen es sich mit minimalem Personalaufwand bequem. Wir möchten, dass diese Betreiber im Falle klarer Rechtsverstöße stärker in die Verantwortung gezogen werden.
Seid ihr selbst Gamer?
Wir lieben Games, spielen selbst und teilen unser Hobby gern mit anderen. Wir halten jedoch den Begriff „Gamer” für problematisch. Das liegt daran, dass er fälschlicherweise eine einheitliche Gruppe suggeriert, obwohl die Freund*innen digitaler Spiele sehr vielfältig sind. Die Auswirkungen davon spürt man zum Beispiel, wenn Politiker*innen „die Gamer-Szene” in den Blick nehmen wollen und so auf der Basis von Pauschalisierungen Politik machen. Zudem wird der Begriff häufig für Ab- und Ausgrenzung verwendet, also um angebliche „echte Gamer” von Gelegenheits-Spieler*innen zu unterscheiden. Schließlich ist der Begriff mittlerweile stark im rechten Spektrum verankert, um sich darunter zu versammeln und angeblich die Freiheit der Games zu verteidigen, die nie wirklich bedroht war. Das schadet dem Ansehen von digitalen Spielen und ihren Spieler*innen. Deswegen wollen wir differenzieren und Probleme, die in den Communitys und der Branche existieren, klar benennen. Wir zeigen nach außen: Obwohl rechtsextreme Überzeugungen in vielen Spielen und Communities eine Rolle spielen, gibt es etliche Spieler*innen, die sich für Inklusivität und gegen Faschismus im Gaming einsetzen!
Was ist GamerGate und warum sprecht ihr euch dagegen aus?
Der Hashtag “GamerGate” und sich darauf beziehende Personen sind, trotz ihres angeblichen Interesses an ethischen Standards im Spielejournalismus, vor allem durch verbale Angriffe bis hin zu Morddrohungen gegen Frauen in der Branche aufgefallen. Bis heute wird der Begriff dazu benutzt, rechtsoffene Gruppen von Spieler*innen gegen diverse Spiele, queere Figuren und medial öffentliche Frauen in der Games-Branche zu organisieren. GamerGate ist zu einem Rekrutierungspool der alternativen Rechten geworden und hat deren Methodik, im Internet zu agieren, entscheidend mitgeprägt. Eine gute deutschsprachige Aufarbeitung findet sich etwa in Aus Politik und Zeitgeschichte.
Woran kann ich faschistische Inhalte und Personen in Games und Gaming-Communities erkennen?
Antworten darauf gibt unser Artikel: “Wie man Rechtsextreme in Videospiel-Communitys erkennt”.
Warum gendert ihr das “Faschisten” in eurem Namen nicht?
Unser Name ist angelehnt an den antifaschistischen Ausruf “Keinen Fußbreit den Faschisten!”. Damit diese Verwandtschaft sichtbar und unser Name griffig und leicht merkbar bleibt, haben wir uns nach reichlicher Überlegung dazu entschieden, das Wort “Faschisten” in unserem Titel nicht korrekt zu gendern. Wir wollen damit nicht die Existenz von nicht-männlichen Faschist*innen ausradieren. Diese gibt es und sie stellen die gleiche Gefahr dar wie männliche Faschisten.
Darf ich euren Namen verwenden, um z.B. eine Steam-Gruppe o.ä. zu gründen?
Unser Name soll nicht von Außenstehenden für Gruppen oder auf anderen Webseiten verwendet werden, da wir Verwechslungen zwischen den von uns betreuten Inhalten und anderen ausschließen wollen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass eine unserer Aktionen auf die Außenstehenden zurückfallen kann oder umgekehrt. Bitte sprecht euch mit uns per E‑Mail ab, wenn ihr unseren Namen oder unser Logo aus einem wichtigen Grund gerne nutzen möchtet.